Dass ich mich im März zum EZF „Contre la montre“ in Bayreuth angemeldet hatte, war eigentlich eine Frusthandlung, weil ich mich ursprünglich zum EZF „King of the lake“ am Attersee am 19.09.20 anmelden wollte. Die Anmeldung dazu startete am 4.März um 15 Uhr, ich war um 15:07 auf der Homepage und die Anmeldung war bereits seit 1 Minute geschlossen, weil alle 1500 Startplätze innerhalb 6 Minuten vergeben waren.
Das EZF „contre la montre“ kommt mir von der Streckenlänge eigentlich nicht entgegen, da dies mit 21,4 km für mich eigentlich zu kurz ist, da ich dort meine Ausdauerstärke nicht ausspielen kann, so wie beim EZF KotL mit 47,3 km.
22 km können halt doch noch viele Sportler mit Tempo durchdrücken; bei 30 km und mehr werden die Konkurrenten dann schon erheblich weniger.
Der Mangel an Rennen heuer zeigte sich auch sofort an der Starterliste. Die Starter kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Jedes Bundesland war vertreten. Entsprechend hoch war auch die Leistungsdichte. Schade war, dass es keine eigenen Klassen für Zeitfahrräder und Rennräder gab, was sonst eigentlich Standard ist.
Aber es ist wie es ist. Ich konnte und kann es nicht ändern.
Also hatte ich mich kurzentschlossen für Bayreuth angemeldet. Die 20 Euro Startgeld waren wie sich am 13.9. herausstellte auch gut angelegt. Erstens war der Startbeutel mit sehr vielen wertigen Geschenken bestückt und zweitens wars auch ein gelungenes Rennen, auch wenn die Coronaauflagen eine Veranstaltung mit viel Stimmung verhindert hatten.
So durfte am Vortag keine Pastaparty gemacht werden, auf eine Wettkampfbesprechung musste verzichtet werden, ebenso wie der geplante Start von der Startrampe und zu guter letzt, durfte auch keine Siegerehrung durchgeführt werden.
Die Sportler wurden sogar angehalten, sofort nach Ihrem Rennen die Veranstaltung zu verlassen.
Claudia und ich sind also am Vortag bereits nach Bayreuth angereist, haben uns gemütlich die sehr schöne Stadt angeschaut, waren Essen und haben es uns im Park und diversen Cafes gemütlich gemacht.
Mit Startnummer 63 war mein Start um 10:32 eingeplant. Also genügend Zeit um um 7 Uhr zu frühstücken, sich fertig zu machen und zum Start/Zielbereich nach Obernsees mit dem Auto zu fahren um die Startunterlagen abzuholen.
Von meinen Trainingsfahrten (20 Min und 60 Min All-out-Belastungstests) zuhause auf der Straße wusste ich, dass ich die Strecke in etwa 30 Minuten schaffen könnte, so dass ich mir als Ziel gesetzt hatte eine Zeit knapp unter 30 Minuten zu fahren. Auch kannte ich meine Wattzahl, mit der ich das Rennen angehen und durchfahren wollte.
Die Strecke war praktisch fast eben und bestand aus 2 Runden, d.h. man hatte 4 Wendepunkte zu fahren. Ich habe das Tempo und meine Wattleistung von Anfang an gut getroffen und habe es geschafft, 2 fast zeitgleiche Runden zu fahren. Runde 1 mit 15 Min 23 Sek, Runde 2 mit 15 Min 21 Sek.
Leider war ich damit um 45 Sekunden über meiner eigenen Zielvorgabe gelandet, aber mehr ging einfach nicht. Ich war mit durchschnittlich getretenen 318 Watt am Limit gewesen. So hat es nur zum 15. Platz in meiner AK gereicht. Mit 50 Sekunden schneller, wäre ich sogar in die Top 10 meiner AK gekommen.
Damit hat sich aber auch im Rennen gezeigt, was sich das ganze Jahr über bereits bei meinen Trainings gezeigt hatte; nämlich dass ich 2020 im Vergleich zu 2019 ständig 10-15 Watt weniger treten konnte. Obs nun am fortschreitendem Alter liegt, an den Corona-Trainingsumständen (kein Frühjahrstraining, keine Zwischenrennen, immer nur allein trainieren) oder an beiden; ich weiß es nicht.
Neues Jahr, neues Glück, neuer Versuch.
Text / Fotos: W. und C. Neubauer