Bericht zum Duathlon Bibertlauf 06.11.2016

→ 4,5km Laufen, 13,8km Mountainbike, 1,8km Laufen

WETTER: Unglaublich - aber wahr: im Dauerregen nach Großhabersdorf gefahren, ab Autobahnausfahrt Regenstopp. Briefing und Rennen komplett trocken, auch der Untergrund im Wald trocken. Nach dem Rennen, beim Zurücklaufen zur Wechselzone, einsetzender Nieselregen. Nachdem das Rad und ich im Auto verfrachtet war, kam's dann richtig runter. Die Kinder im Bambini Lauf hat's richtig erwischt.

 

ABLAUF / ORGA: War für's Briefing fast zu spät, und musste mich währenddessen noch umziehen und Löcher in die Startnummer frickeln. Das Feld fährt dann geschlossen zur Wechselzone, hängt Rad ein, und läuft dann geschlossen zurück zum Start. Da war dann bereits klar, was Sache ist: bei Temp um Null Grad und der Antizipation von Regen kommen nur die Spinner an den Start, dementsprechend das Tempo beim "langsam zurücktraben". So warmgelaufen war ich bei noch keinem Event in meiner Laufkarriere. Nur um dann 15min vorm Startbogen rumzustehen und zu frieren. Der Rechner des Zeit-nehmers wollte dann nicht mehr, Windows 95. Start dann um 9:10h. Ganzes Feld gleich Vollgas, ich wieder mit der Erkennt-nis, dass mein Kreislauf die Kurzstrecke nicht gewohnt ist. Mit nem 4:30er Schnitt dann auch bald im hinteren Drittel des Feldes. Wechsel auf Rad sowie Einrichtung und Ablauf der Wechselzone reibungslos, auch weil die ca. 45 Teilnehmer dann schon etwas verteilt waren. Direkt nach Wechselzone in nen saftigen Anstieg und kräftiges Brennen in den Oberschenkeln. Rest der Strecke moderat, keine wilden Abfahrten, außer einer langgezogenen, sehr schnellen Abfahrt (3fach mit 11 heck-seitigen Zähnen nicht mehr treten können) auf frischem Schotter. Gut dass ich kein Skifahrer bin. Ausschilderung gut, dazu an jedem Abzweig einer im neon Straßenamt Lätzchen mit Friererscheinungen & Thermos-kanne. Erneuter Wechsel auch gut, dann noch 2km in gegenläufigen Schleifen zu Fuß, ohne dass jemanden dem anderen im Weg stand. Liebe diese kleinen Events im Vergleich zu dem abartigen Gedränge bei Großstadthalbmarathons.

 

ZUSCHAUERTAUGLICHKEIT: Besser als erwartet. Ab 8h war in der Halle (Werkstatt des örtlichen KFZ Betriebs) Futter und alle Arten Getränke verfügbar, man hätte als Begleitung den Start miterlebt, wären dann gemütlich 15min später die 1km zur Wechselzone spaziert, dort den Wechsel anfeuern, dann zurück zur Halle, noch ein Käffchen, und dann ne halbe Stunde später den Zieleinlauf anfeuern. Wäre logistisch ohne Kälte und Regen gegangen, Zuschauermengen hielten sich aber in Grenzen. Erst später, als die Kids kamen, war die Halle voll. Und der Kuchen bald weg.

 

VERPFLEGUNG: Nicht so gut wie der legendäre Forstenrieder Halbmarathon, aber ordentliche Auswahl an Kuchen, Wurst-semmeln, Geräuchertes, Würste und Gebäck. Heißgetränke aller Art, kalt dann fränkische Biersorten und das übliche Iso Zeug aus'm Eimer. Auf der Strecke gab's nix, war dafür auch zu kurz. Meine 0,5er Radflasche hatte dann auch noch 0,45 drin.

 

ATMOSPHÄRE / PUBLIKUM: Das eigentliche Highlight. Jeder kannte jeden, und alle die, die mich nicht kannten, grüßten, erkundigten sich, machten Witze und verhielten sich exakt so, als würde man auch mich schon seit 20 Jahren kennen.

 

Ein/zwei Spinner, die das ganze Event über-ernst nahmen und verbissen um jeden Meter kämpften, die restlichen 40 Leut gut drauf, mit viel Spaß bei der Sache trotzdem es ein sehr flottes Feld war.

 

MATERIAL: Von Damenrad und Tandem über Baumarkt Fullies, von Rennrädern mit Crossreifen über vollwertig ausgestattete Weltumrundungstourenräder bis zum 5.000,- Euro Enduro war alles vertreten. Mein Hardtail aka kumulierte eBay-Resterampe hat zum Event gepasst, bis auf die mit 2,2 viel zu breiten Reifen. Im Flachen immer von oben genannten Tourenrad mit Gepäckträger überholt worden (ich weiß schon was jetzt von Markus kommt.....). In der zweiten Radrunde dann aber zuerst Sattelverdreher, Abstieg, Klemme anknallen, weiter. Wenig später die Neigungsverstellung am Kopf nicht mehr ganz fest, Nase kippt immer nach oben, mehrere Faustschläge auf den letzten km haben halbwegs geholfen. Und da glaubst Du, Ritchey wär ein Markenprodukt.

 

PERSÖNLICHER ERFOLG: Besser als im Bett liegen. Besser als allein die Donau rauf und runter. Und durch die familiäre Stimmung im Feld auch wie erhofft ein hoher Spaßfaktor. Ob sich deshalb 1h+ Anreisezeit lohnen, sei dahingestellt. 'Nen Kofferraum voller Kuchen auf'm Rückweg versöhnte dann vieles. Im Lauf war ich schlechter als zu meinen besten Tagen 2015, ich konnte da nicht viel Vorsprung rausarbeiten. Auf'm Rad hammse mich dann alle geschnupft, da kam hinter mir nicht viel. Auf der zweiten Laufdistanz bin ich die ersten 50m wie besoffen gelaufen, bis die Beine wieder wussten welche Disziplin nun angesagt war. Als es wieder ging, hab ich mir mit knapp 4:00er Tempo noch drei von den Vögeln geschnappt, die mich auf der zweiten Radrunde versägt hatten während ich auf meinen Sattel eingedroschen hab.

 

Apropos nächstes Jahr: am 25. März läuft ein ähnliches Event, ca. 1:15h von hier. Offensichtlich auch mit Schwerpunkt auf Gaudi und ned Ironman: https://de-de.facebook.com/jagdewuidsau/

Text: Felix Buchner / Fotos: facebook