Am 2.10. 21 fand das 29. Neusiedlersee Radwettkampfwochenende statt.
Von mir war das Ereignis eigentlich nur als Saisonausklang in Verbindung mit Urlaub geplant gewesen, weshalb Claudia und ich auch im Anschluss noch einen Wienaufenthalt buchten.
Nachdem ich erst um 16:21 Uhr als einer der Letzten starten konnte, hatten Claudia und ich genügend Zeit am Wettkampftag, vorab noch eine gemütliche 50 km Tour in Verbindung mit der Streckenbesichtigung zu fahren.
Dies stellte sich als absolut richtige Entscheidung heraus. Erstens konnte ich mich warmfahren und zweitens sah ich so, dass die Strecke nur so von gefährlichen 90 Grad Kurven wimmelte und konnte auch auf den Steigungen probieren, mit welcher Übersetzung ich das Rennen fahren konnte. Letztlich war es aber dann doch so, dass ich vorne nur auf 53iger Kettenblatt fuhr und hinten zw. 11 und 21 schaltete.
Die Schwierigkeit bestand aus dem 2 Kilometeranstieg mit 170 hm zu Beginn und den restlichen 60 hm kurz vor Schluss, den zig 90-Grad-Kurven und dem Gegenwind mit angeblich nur 20 km/h zur Hälfte der Strecke. Aufgrund des Höhenprofils des Zeitfahrens mit ca. 6% Durchschnittssteigung auf den ersten beiden Kilometern und der relativ kurzen Strecke von 26 km, hatte ich mir eh nur sehr geringe Chancen ausgerechnet.
So hatte ich auch gar nicht im Kopf, dass die Siegerehrung bereits um 17:15 stattfand und habe zuerst noch gemütlich geduscht und sind dann zum Festzelt, wo ich dann erst sah, dass ich wider Erwarten doch 2. in meiner AK geworden bin und da die Siegerehrung sich noch hinzog ich doch noch rechtzeitig dabei war.
Am 3.10. war dann das Straßenrennen mit 125 km und 600 Höhenmetern. Da ich heuer auch kam Trainings über 100 km hatte, habe ich mir hier auch keine Chancen ausgerechnet. Auch war zu Beginn gleich wieder der Berg vom Zeitfahren zu meistern. Doch ich hatte es geschafft, mich in der zweiten Gruppe festzusetzen. Vorneweg waren nur die Halbprofis.
Und so ging es im Verfolgerfeld teilweise bei Gegenwind mit 35 km/h dahin, teilweise bei Rückenwind mit 50 km/h.
Aber im Feld, obwohl ich mich immer sehr weit vorne aufhielt, war das wirklich keine große Belastung und ich habe erstmals selbst erfahren, warum die Profis im Feld bei der Tour de France einen 40iger Schnitt fahren können.
So hatte ich dann nach 93 km eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 41,4 km/h. Aber dann passierte es, dass in einer Kreiselausfahrt mit fallendendem Gelände eine Jungfahrerin die Geschwindigkeit falsch einschätzte und aus der Kurve getragen wurde und mir ins Hinterrad fuhr. Mein Schaltwerk hat bei ihr dann 5 Speichen gebrochen und wäre Sie dann nicht im Fallen mir irgendwie mit dem Lenker ins Hinterrad gefallen, hätte ich vermutlich weiterfahren können. So aber kam es auch bei mir zu einem Speichenbruch und das Rennen war beendet.
Claudia ging es nicht viel besser; im Gegenteil sogar schlechter. Bereits nach 22 km kurz nach der ungarischen Grenze war Claudia in einen Massensturz verwickelt und kam zu Fall. Ergebnis: Eine Prellung an der Rippe und viele blaue Flecken an Schulter, Arm und Bein und ein Platten am Vorderrad. Den Platten hat Ihr dann ein Mitfahrer repariert, aber nach 5 km war die Luft wieder raus, so dass Claudia den Rest der Strecke B (63 km) bis zur Fähre mit dem Besenwagen mitfahren musste und dann die kostenlose Fähre nutzen durfte.
Am Abend haben wir uns dann eine Weinverkostung genehmigt; den Frust runtergespült, nachdem ich vorher ja seit Anfang September keinen Alk mehr angerührt hatte.
Am 4.10. haben wir uns dann Räder ausgeliehen. Claudia ein E-Trekkingrad und ich ein normales Trekkingrad und sind damit noch auf eine 80 km Tour gegangen und haben das schöne Wetter genossen und in Rust einen Einkehrschwung genommen.
Am 5.10. ging es dann nach Wien.
Text: Wolfgang Neubauer