Irgendwann Anfang Juli kam Lukas während eines Trainings auf mich zu, und fragte, ob wir gemeinsam am Bergzeitfahren in Kipfenberg teilnehmen können. Ich fand das eine gute Idee und so sind wir am 7.8.22 mit dem Rennrad nach Kipfenberg zum 3. Bergzeitfahren von Kipfenberg nach Gelbelsee über den Mittelpunkt Bayerns gefahren, um teilzunehmen.
Die genau 3 km und 158 hm lange Strecke ist bekanntermaßen bis zum Mittelpunkt Bayerns relativ steil, anschließend immer flacher werdend.
Nach der Ankunft im Trachtenheim und der Montage der Startnummer fuhren wir gleich zum Warmfahren einmal die gesamte Strecke ab und überlegten, wie und wo wir am Besten mit welcher Übersetzung fahren sollten. Vor allem, wo wir vorne auf das große Kettenblatt schalten sollten. Anschließend ging es noch weiter zum Warmfahren nach Kinding und zurück.
Als Starter Nummer 1 musste gleich Lukas Baier ran.
Lukas hat sich dafür eigens per Trainingsplan (im Gegensatz zu mir; doch davon später) darauf vorbereitet.
Da Lukas ohne Computer gefahren ist, konnte er nicht sofort sagen, wie lange er gebraucht hat, geschweige denn, welche Herz- und Trittfrequenz er gefahren ist. Erst bei der Siegehrung (worauf wir sehr, sehr lange warten mussten) erfuhr er somit seine Fahrzeit von 7 Min und 37 Sek. Damit war er nach eigener Aussage gar nicht zufrieden. Vergleicht man aber seine Zeit mit den besten Elitefahrern des TSV Gaimersheim (6:52min/ 7:12min/ 7:14min und 7:19min), sieht man, das der Weg zur Spitze gar nicht mehr weit ist.
Anschließend startete ich mit Nummer 2 eine Minute später.
Aus dem Stand ging es dann gleich in den steilen Abschnitt und der Puls ging genauso steil hoch auf 175 bpm. Ich habe dort nicht auf die Wattzahl geachtet; leider. Im Nachhinein hatte ich festgestellt, dass ich dort schon ordentlich überzogen hatte und mit über 600 Watt gestartet bin, so dass das Laktat sehr schnell in die Beine schoss. Im Durchschnitt hatte ich auf die gesamte Strecke 375 Watt gefahren. So kam ich nach einer Zeit von 8:26min im Ziel an, womit auch ich nicht ganz zufrieden war.
Allerdings war meine Vorbereitung die Tage zuvor alles andere als optimal und sportlich.
Donnerstag war eine größere Feier in der Arbeit mit einigen Gläsern Wein, Freitag terminlich volles Programm und nicht an Sport zu denken, Samstag 7,5 Stunden und 730 km im Auto gesessen und meiner Tochter beim Umzug nach Frankfurt geholfen und am Abend mit einem Besuch bei uns zuhause wieder 2 Gläser Wein genossen. So kann das natürlich nix werden mit großartigen Leistungen.
Trotzdem hat es für uns beide mit diesen Zeiten in unseren Altersklassen zum ersten Platz gereicht (Aus urheberrechtlichen Gründen gibt es zu Lukas Podestplatz leider kein Bild).
Nach der Siegerehrung sind wir Beide dann noch über Umwege über Paulushofen nach Hause geradelt und hatten so insgesamt 107 km absolviert.
Text/Fotos: W. Neubauer